Lesung "Münchhausen" beim Literaturfestival "Wege durch das Land"

Lesung "Münchhausen" am 4.9.2020 ab 18 Uhr auf  Schloss Wendlinghausen


Lesung und Konzert
Stephan Szász & Eva Meckbach
G.A.Bürger  „Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, wie er dieselben bei der Flasche im Zirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt“

Das Weserrenaissanceschloss Wendlinghausen wurde Anfang des 17. Jahrhunderts von Hilmar von Münchhausen erbaut, der ein direkter Vorfahre der Familie von Reden ist, die noch heute das Gut bewohnt. Ein Verwandter ist auch Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münch- hausen, der unter dem Titel ‹Lügenbaron› weltberühmt ist und der vor 300 Jahren in Bodenwerder, unweit von Wendlinghausen, geboren wurde. Münchhausen war ein für seine Zeit außergewöhnlich weit gereister Mann und viele seiner Geschichten gehen auf (angebliche) Reiseberichte zurück. Mit Georg Philipp Telemanns ‹Klingender Geographie› folgt das Cölner Barockorchester dem Baron auf diesen Reisen. Dabei steht die Musik

der Lebendigkeit und dem Abwechslungsreichtum der Lügengeschichten in keinem Moment nach. Etwa als der Baron als Page am russisch-österreichischen Türkenkrieg teilnimmt, wo er den ‹Ritt auf der Kanonenkugel› erlebt haben will. Oder in der Türkei, wo bei einem hitzigen Gefecht gleich das ganze Hinterteil seines Pferdes verlustig geht und erst wieder eingefangen werden muss. Telemanns unterschiedliche Sätze und Tänze erinnern in ihrer Lebendigkeit an die von Gottfried August Bürger nacherzählten Lügengeschichten, die den fantastischen Titel ‹Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande, Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen, wie er dieselben bei der Flasche im

Zirkel seiner Freunde selbst zu erzählen pflegt, tragen. Eva Meckbach und Stephan Szász werden aus diesem Literaturklassiker lesen. Auch die Streichersinfonie in G-Dur von Carl Philipp Emanuel Bach, ein Zeitgenosse Münchhausens, könnte mit ihren extremen Gegensätzen und abrupten Stimmungswechseln den Abenteuern des Barons folgen. Voller Klangfarben und vielfältiger Stimmungsbilder ist auch Johann Sebastian Bachs Suite in h-Moll für Orchester und Flöte. Sie ist eines der großartigsten Werke für die barocke Traversflöte, dem Instrument Fried- rich des Großen, und wurde wahrscheinlich im Geburtsjahr des Barons geschrieben.

Eine Geschichte wie von Münchhausen erfunden, erzählt der öster- reichische Autor Raoul Schrott in seinem Roman ‹Eine Geschichte des Windes oder Von dem deutschen Kanonier der erstmals die Welt umrundete und dann ein zweites und ein drittes Mal›. Es geht um Meuterei, Stürme, Schiffbruch und Kannibalen und schon die Länge des Titels verweist auf Münchhausen. Schrotts Geschichte eines Weltum- seglers ist eine solch ausufernde Ode an die Fantasie und das Erzählen, dass der Autor zum Nachfahren des Lügenbarons wird.

 

 


Lesung "Dr.Jekyll und Mr.Hyde" am 1.2.2020 Burgfestspiele Jagsthausen

DER SELTSAME FALL DES DR. JEKYLL UND MR. HYDE

von Robert L. Stevenson / mit Stephan Szász und Jo Ambros / Lesung mit Musik

Der gutherzige Arzt Dr. Jekyll stellt in seinem Laboratorium einen Trank her, mit dem er das Böse vom Guten in der menschlichen Seele trennen kann. Durch die Einnahme des Trankes verwandelt er sich in sein boshaftes Alter Ego Mr. Hyde. Genießt Dr. Jekyll anfangs noch das Freiheitsgefühl, seine Boshaftigkeit ungehemmt ausleben zu können, verselbstständigt sich die Wirkung des Trankes jedoch. Die Verwandlungen passieren plötzlich und unkontrolliert. Ein verzweifelter Kampf von gut und böse beginnt…

Sa. 1. Februar 2020 im Gewölbe der Götzenburg.


Lesung "Meister und Margarita" beim Literaturfestival "Wege durch das Land"

Lesung "Meister und Margarita" am 19.5.2018 ab 18 Uhr auf  Gut Bökel


Lesung und Konzert
Stephan Szász
Michail Bulgakow Der Meister und Margarita

Elisaveta Blumina (Klavier)
Alexander Buzlov (Cello)

Sergei Prokofjew Visions fugitives op. 22
Mieczysław Weinberg Kinderhefte op. 16 und op. 23
Grigori Frid Ungarisches Album op. 54 (Auswahl)
Sergej Prokofjew Sonate für Cello und Klavier

Pause

Dietmar Bär
Julian Barnes Der Lärm der Zeit

Konzert

Elisaveta Blumina (Klavier)
Alissa Margulis (Violine)
Alexander Buzlov (Cello)

Dmitri Schostakowitsch Trio Nr. 2 


Der Lärm der Zeit

Leopold Koenig, der das ehemalige Rittergut Böckel im Jahr 1874 erwarb, gelangte in Russland durch den Anbau von Zuckerrüben zu großem Reichtum. Seine Enkelin, die Lyrikerin Hertha Koenig, öffnete das Gut nicht nur der Kunst und Kultur, sondern auch den künstlerischen Einflüssen aus Russland und der späteren Sowjetunion. Der englische Schriftsteller Julian Barnes setzt sich in seinem Roman ‹Der Lärm der Zeit› mit dem Verhältnis des Komponisten Dmitri Schostakowitsch zur Macht und damit einhergehend zu Stalin und Chruschtschow auseinander. Er geht der Frage nach, inwieweit freies Schaffen oder sogar Widerstand in einer Diktatur möglich sein können. Dietmar Bär ist mit einer Lesung aus Barnes’ Werk zu erleben. Auch in Michail Bulgakows berühmtem Buch ‹Der Meister und Margarita›, das er zwischen 1928 und 1940 verfasste, geht es um Mut und Feigheit. Der Teufel höchst selbst streift, als ‹Professor für Schwarze Magie› getarnt, durch ein chaotisches, unmoralisches Moskau des 20. Jahrhunderts, stiftet Verwirrung und wird so zum anarchistischen Befreier einer starren (Sowjet-)Ordnung. Bulgakow erfand mit seinem Opus Magnum, aus dem Schauspieler Stephan Szász lesen wird, die Gattung des satirischen Romans neu und schuf einen Klassiker der russischen Literatur.
Die ECHO-Preisträgerin Elisaveta Blumina wuchs in der Tradition der berühmten russischen Klavierschule auf und 
setzt sich neben dem klassischen Klavierrepertoire intensiv mit der Musik des 20. und 21. Jahrhunderts auseinander. Einer ihrer Schwerpunkte liegt auf der Klaviermusik Dmitri Schostakowitschs und seiner Zeitgenossen. Elisaveta Blumina wird Werke von Sergei Prokofjew, Mieczysław Weinberg und Grigori Frid interpretieren. Dmitri Schostakowitschs Trio Nr. 2 fur Violine, Cello und Klavier, das sie zusammen mit Alissa Margulis an der Violine und Alexander Buzlov am Cello spielen wird, bildet den Höhepunkt des Konzerts.

Pause ca. 19.30 Uhr | Ende ca. 22.00 Uhr

50 | 40 | 27 | Studentenkarte 15 €